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3. Ursachen für ADS:

Der Name ist "neu", das Phänomen nicht, was eigentlich auch jeder weiss, der den "Struwelpeter" schon einmal gelesen hat oder kennengelernt hat.

Nach unterschiedlichsten Erklärungsmodellen in den vergangenen Jahrzehnten hat man sich international auf die derzeit wahrscheinlichste Erklärung geeinigt, dass ADS eine Störung des Neurotransmitterhaushaltes ist, die genetisch übertragen wird (Zwillingsuntersuchungen aus den 90er Jahren). Man geht davon aus, dass Stammhirnanteile, die spontan arbeiten zuviel Power im Gehirn verursachen und andere Hirnabschnitte, wie das Frontalhirn, das sozusagen vernunft-gesteuert und bedacht arbeitet,damit weniger zum Tragen kommen. Andere Theorien, die noch nicht abschließend bewiesen sind, gehen davon aus, dass die beiden Hirn-Hemisphären nicht so gut miteinander arbeiten.

Eine weitere Erklärung könnte sein, dass in der heutigen Zeit , in der ein Kind heranwächst, mehrfach dafür gesorgt wird, dass dem Stammhirn zuviel oder ungeordnete Reize zugeführt werden. Dadurch kann dann die oben angesprochene Power entstehen. Dies könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass die Gruppe der ADS-Kinder immer größer wird.

Weitere Thesen, wie Umweltgifte oder Ernährungsprobleme, sind eigentlich verdrängt worden, was nicht heissen soll, dass diese Thesen falsch sind.

4. "Tatort Schule"

Häufig werden ADS- Symptome erst deutlich, bzw. eine Bewärungsprobe für ADS-Kinder, wenn sie in die Schule kommen. Es werden zu viele Fähigkeiten verlangt, die ihnen fehlen. Die Intelligenz ist hiermit nicht gemeint. Dieses Vorurteil gibt es nach wie vor noch.

Diese Kinder können ihre Potentiale nicht in dem Maß und Umfang abrufen, wie es der Schulablauf erfordert. Sie können ihre Energien nicht kanalisieren und bekommen häufig nur Teile des Unterrichtes mit und machen Fehler, die ihnen zu Hause nicht passieren würden.  Diese Kinder quälen sich oft von einem Tag zum nächsten in die Schule und entwickeln einen enormen Leidensdruck, den meistens neben ihnen, auch ihre Familie aushalten muss. Schule als Martyrium!

5. Möglichkeiten der Früherkennung

Schon Klein- und Kleinstkinder zeigen durch leichte Irritierbarkeit durch Geräusche, Berührungen etc., mögliche Frühsymptome. Ein- und Durchschlafprobleme ebenso wie Probleme bei der Ernährung können auch Hinweise sein. Sehr häufig können die Kinder nicht alleine oder nur sehr kurz spielen. Es wäre falsch zu sagen, einzelne dieser Beobachtungen ließen den Schluss auf eine ADS-Symptomatik zu. Doch im Zusammenhang können sie ernstzunehmende Hinweise darstellen.

Durch eine möglichst frühe Erkennung der ADS-Kinder können grössere Probleme, z. B. mit der Schule, verringert werden, da dem Kind und der Familie durch adäquate Angebote geholfen werden kann.

6. Theapeutische Konsequenzen bei ADS

Es werden zuerst genannt:

- Medikamentöse Therapien (Amphetamine, "Ritalin" usw.)

- Verhaltenstherapie

An dieser Stelle sollte die Ergotherapie besonders genannt werden, da sie ohne Risiken und Nebenwirkungen eingesetzt werden kann.

Die Ergotherapie setzt bei den Handlungen der Kinder an und versucht auf diese positiven Einfluß zu nehmen. Unter Ausnutzung der Motivation des Kindwes und der ursprünglichen Freude am Spiel versucht sie die Neigung des Kindes zu ermitteln und hält Spiele für das Kind bereit, die ihm aufgrund des hohen Motivatiopnsgehaltes gestatten seine Aufmerksamkeit länger und geordneter zu richten. Sie ist stets handlungsorientiert und meistens alltagsorientiert. In diesem Zusammenhang bringt die Ergotherapie bei der Behandlung von Kindern mit ADS-Symptomatik seit Jahren erfolgreich die Sensorische Integrationstherapie zur Anwendung.

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Christian Senghaas ... Praxis für Ergotherapie ... Nagolder Str. 23 (Ärztehaus) ... 72119 Ammerbuch-Pfäffingen
Telefon: 07073 / 915146 ... eMail: mail@senghaas-ergotherapie.de

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